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Review
- Rock Hard Ausgabe 38 |
Death
Metal-Fans hatten in den vergangenen Monaten
ja keinen Grund zur Klage, denn mit Morbid
Angel, Morgoth, Autopsy oder Obituary
veröffentlichten einige hoffnungsvolle
Newcomer ihre Alben. Egal, denn jetzt
greift "Evil" Chuck mit seinen Mannen
wieder aktiv ins Geschehen ein und wischt
alle Anschuldigungen, daß DEATH nicht
mehr die unbestrittenen Könige dieses
von ihnen entwickelten Musikstils sein
könnten, mühelos vom Tisch. "Spiritual
Healing" präsentiert eine Band, die im
Laufe der Jahre gelernt hat, daß man die
nötige Härte nicht nur durch hirnloses
Gebolze und ausgekotzte Vocals erreicht
und daß eine konsequente Weiterentwicklung
des eigenen Stils unabdingbare Voraussetzung
für konstanten Erfolg ist. Gut, DEATH
sind nicht mehr eine der schnellsten Combos
dieser Erdkugel, aber Songs wie 'Altering
The Future', das Titelstück oder 'Killing
Spree' bieten immer noch das volle Brett,
nur mit dem Unterschied, daß man mit interessanten
Soundeffekten aufwartet und weitaus differenzierter
als auf den ersten beiden Alben klingt.
9/10 dicke Punkte.
THOMAS
KUPFER
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Das
übliche Außerirdischen-Szenario: Metaller
XY soll den sechsäugigen Tentakel-Johnnies
vom Planeten XronX zeigen, was so toll
am Death Metal ist und wie sich die Musikrichtung
entwickelt hat. XY, ein gestandener Todesbleikenner,
zückt kurzerhand seine Sammlung an DEATH-CDs
und schon ist die Sache geritzt. Aber
bleiben wir lieber mal unter uns Menschen
und menschlichen Wracks, Hand aufs Herz:
keine andere Band hat die Entwicklung
des todesmetallischen Genres dermaßen
vorangetrieben, sich selbst so konsequent
weiter entwickelt und vor allem derart
viele Bands beeinflußt wie DEATH respektive
Mastermind Chuck Schuldiner mit seinen
stetig wechselnden Mitmusikern. Um so
schwerer ist es, aus den 7 Scheiben der
Bandgeschichte eine heraus zu picken;
dennoch hat meine Wenigkeit die `90er-Veröffentlichung
"Spiritual Healing" stets ein bißchen
mehr geliebt als die nicht minder genialen
anderen Platten. Warum? Nun, auf "Spiritual
Healing" gelang es "Evil Chuck" erstmals,
die rohe Urgewalt der bisherigen Scheiben
mit einer für DM-Verhältnisse völlig neuen
Musikalität und formalen Strenge zu verbinden;
derart gut durchstrukturierte Songs, so
saubere Arrangements hatte die Death Metal-Welt
noch nicht gesehen. Vereinfacht ausgedrückt
konnten DEATH erstmalig das für damalige
Verhältnisse ungeheure Tempo, die Aggression
und Wucht des Death Metal rückstandslos
mit den urtypischen Eigenschaften des
klassischen Heavy Metal verbinden. Da
paßte auch die Produktion wie die Faust
aufs Auge, denn "Spiritual Healing" war
ausgesprochen sauber produziert, ohne
dabei jedoch an Druck einzubüßen oder
gar poliert zu klingen. Natürlich, spielerisch
hatte man damals noch nicht das Niveau
späterer Tage; speziell Schlagzeuger Bill
Andrews ging verglichen mit späteren DEATH-Trommlern
wie z.B. Sean Reinert oder Gene "Das Tier"
Hoglan recht schlicht zu Werke. Dennoch
gab es, vor allem dank der ansprechenden,
mit melodiösen Leads gewürzten Gitarrenarbeit
von Chuck himself und Gitarrensöldner
James Murphy (u.A. OBITUARY, TESTAMENT,
CANCER) in technischer Hinsicht nichts
zu bemängeln. Abgerundet wurde die Angelegenheit
durch ein schönes Ed Repka-Cover, anspruchsvoll-sozialkritische
Texte (damals noch sehr ungewöhnlich für
das Genre) und recht machtvolles Gegurgel,
denn der von Mutter Natur mit einem ziemlich
dünnen Stimmchen gesegnete (oder doch
eher gestrafte?) Chuck hatte den Harmonizer
diesmal auf Volumen eingestellt. Langer
Rede kurzer Sinn: in eine gutsortierte
Death Metal-Sammlung gehören natürlich
ausnahmslos alle Scheiben von DEATH, als
Einstiegsdroge allerdings, auch aber als
wahres Lehrstück für die Evolution des
Todesbleis, ist "Spiritual Healing" nach
wie vor am besten geeignet.
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Beißende,
ja übermächtige Gitarrenwände und eine
derart tiefe und zugleich hämmernde Snare-Drum
waren und sind die ersten Eindrücke, die
einen zwangsweise erschlagen, wenn die
Pforten des spirituellen Sanatoriums zum
ersten mal geöffnet werden. 'Living Monstrosity'
verkörpert all die Urgewalt und gewachsene
Stärke, die DEATH anno 1990 innehatten.
Was Chuck hier vollführte, war der Tanz
auf der Nase der Konkurrenz, wirklich
mörderischer, tödlicher Gesang traf auf
eine rollende Wand aus Stahl, ritterlich
geführt von seiner Exzellenz persönlich
und mit perfektem Flankenschutz versehen.
Andrews und Butler, die es tatsächlich
geschafft hatten, auf zwei aufeinanderfolgenden
DEATH-Scheiben mitzuwirken, lieferten
ein pumpendes, vor Schwere triefendes
Rhythmusbrett ab. So fett, so tief. Chuck
und Neuzugang James Murphy lieferten sich
in diesem Schmelztiegel Gitarrenduelle,
die bis zum heutigen Tage in dieser Form
unerreicht geblieben sind. Denn DEATH
waren, trotz wirklich revolutionärer Ideen,
nach wie vor auch "easy listening" und
bedurften keiner zehn Anläufe (wie Nachfolgeplatten),
um wirklich zu killen. Andrews war gewiß
Traditionalist hinter den Kesseln, der
Breaks nur sehr spärlich einsetzte. Von
Frickelei keine Spur. Auf allen nachfolgenden
DEATH-Scheiben gab's nie wieder solch
eine mächtige und zugleich kraftvoll rollende
Rhythmusfraktion. Eins bleibt gewiß, wenn
man bei DEATH einen Strich ziehen soll,
ab wann das Schlachtschiff den Aufbruch
zu neuen Ufern wagte, dann definitiv nach
"Spiritual Healing". Nicht wenige eingefleischte
DEATH-Freaks weigern sich auch deswegen
heute noch konsequent, Scheiben ihrer
Lieblinge außerhalb des tödlichen Trios
"Scream Bloody Gore", "Leprosy" und dieser
anzuerkennen. Hier gibt es nur Hits. Perfekte
Tempowechsel, einprägsame Strophen und
Refrains und über allem thront der Über-
und Titelsong zugleich, "Spiritual Healing".
Geradezu dämonisch-beschwörend hört sich
Chuck an, besessen, leidenschaftlich.
Eine echte Überscheibe. (VW)
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Review
- Metal Force Nr.47/1990 (95
of 100) |
As
one of DEATH's earliest fans, I can certainly
appreciate the fact that the band band
continue to churn out basic, sludgey death
metal for the rest of their lives; rather
they like any other group who plan to
be around in live years times, must progress
and evolve in a fashion which will best
allow them the musical freedom that hey
need as musicians without ignoring those
factors which established the bands sound
and style in the first place.On "Spiritual
Healing" DEATH are evidently trying
to expand on their brutal brand of death
metal while retaining their non-commercial,
uncompromising identity, and it seems
to have worked in their favour on all
parts.Now don't get me wrong. There's
nothing on this album that even approaches
commerciality or mainstream accessibility
in any way, shape or form. But compared
to it´s predecessors, "Leprosy"
and "Scream Bloody Gore", "Spiritual
Healing" appears to be a more mature,
more professional and generally more listenable
effort.
All the DEATH trademarks are still here
- the brutual gutteral vocals of guitarist
Chuch Schuldiner (clearer, clearer than
before, but that much more real-sounding),
the morbid, tuned-down riffing, and the
catchy, memorable choruses - but it all
appears to be more cohesive, more polished
andjust...more 'together' than the groups
previous attempts.
The production of Scott Burns (with the
band lending a helping hand) is also quite
impressive, with the guitars cutting through
in brutal fashion and the vocals sounding
as live and natural as they should, considering
the strength of the material.It would
be difficult for me to pick out the best
tracks as they're all (approximately)
of equally-like calibre, but my current
faves are the opener "Living Monstrosity"
(featuring the opening riff of 1985's
"Back From The Dead"), "Genetic
Reconstruction" (mid- tempo death
crunch at it´s heaviest!) "Altering
The Future" and "Spiritual Healing"
('featuring yet another throw back to
DEATH's past, this time from the track
"Legion of Doom" from MANTAS'
(pre- DEATH) "Death ByMetal"
1984 demo). Most of the songs have numerous
tempochanges within and mid-tempo sections
are predominant throughout, but there's
certainly not a lack of speed, as the
likes of "Killing Spree" and
"Living Monstrosity" will undoubtedly
go to show.
Anyway, "Spiritual Healing"
is bound to get DEATH some negative feedback
due to it´s slightly more "civilized"
nature, but for
my money, it represents a natural and
by all means necessary progression that
the group should be commended for. Definitely
no wimp-out or sell-out here.
BORIVOJ KRGIN
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