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Review
- 10xDynamit Rock Hard Ausgabe 95 |
Evil
Chuck und Mean Gene schlagen wieder zu.
Mit einem Album, das die Konkurrenz verdammt
alt und leichenblaß aussehen läßt. Jawoll!
'Symbolic' ist exakt jene Scheibe, die
Pestilence anstelle von 'Spheres' besser
aufgenommen hätten, Atheist immer aufnehmen
wollten und Anacrusis (leider) nicht mehr
aufnehmen können. Der schnittige Silberling
ist eine der gelungensten Synthesen aus
Härte, Melodie und Anspruch und läßt einen
so unterschiedliche Bands wie Dark Angel,
Psychotic Waltz, Toxik, Hexenhaus und
die alten Kreator in den Sinn kommen.
Technisch gesehen kann es die Band mittlerweile
locker mit Megadeth und Konsorten aufnehmen.
Und wer hier irgendetwas von fehlender
Brutalität faselt, sollte sich mal vorsichtig
an die Birne greifen, die Lauscher vom
minderwertigen Dreck der letzten Monate
reinigen und auf Empfang stellen. Gegen
dieses soundtechnisch perfekte Dokument
können weder Pantera oder Biohazard noch
Obituary anstinken. Anspieltips erübrigen
sich, da 'Symbolic' von allem etwas bietet
und stets erstklassig bleibt. War der
aufgrund seiner rüden Attitüde und kompromißlos-brachialen
Konsequenz überaus bestechende Bolt Thrower-Output
ein Warnschuß vor den Bug der im Sumpf
der Ideenlosigkeit festgefahrenen Death
Metal-Fregatte, dann ist es 'Symbolic'
zu verdanken, daß der angeschlagene Genrekahn
wieder auf Volldampf läuft und neuen Perspektiven
entgegenschippert. Ein mächtiges, zeitlos
gutes und wegweisendes Werk, an dem sich
künftig alles messen lassen muß. Subjektiv
betrachtet sogar das beste DEATH-Album
überhaupt. Falls Chucky diese Zeilen zu
Gesicht bekommen sollte: Bei der nächsten
Tour möchte ich die komplette Scheibe
und die unsterblichen Classix des 'Infernal
Death'-Tapes hören. Danke. 10 Punkte
WOLFGANG
SCHÄFER
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Review
- The Metal Observer |
So
tiefgehende Worte von Mr. Schuldiner,
oder nicht? Es ist schwierig ein Album
zu rezensieren, das ein solch sentimentales
Statement besitzt. Wenn jemand irgendeinen
Mangel an diesem Album feststellt, dann
lasst es mich wissen, damit ich deine
Meinung auf den Mond schießen kann, denn
ES GIBT KEINE! Was wir hier haben, sind
neun Metal-Träume, um die Seele zu füttern.
Zweiundfünfzig Minuten von unberührbarem
melodiösen Genie, von einem der begabtesten
Geister des Metals kreiert. Die betäubende
Technik von "Individual Thought Patterns"
ist etwas zurückgefahren worden, dafür
kommen mehr majestätische Harmonien und
Melodien zum Zuge, heavy, aber dennoch
das Ohr umschmeichelnd. Der eröffnende
Titeltrack ist Teil meiner "die besten
zehn Songs aller Zeiten"-Liste, mit allen
DEATH-Markenzeichen perfekt ausgeführt:
konstante Geschwindigkeitswechsel, gnadenlose
Double-Bass, die die ebenso gnadenlosen
doppelgepickten Riffs spiegeln, Leads,
die einen beinahe dazu zwingen die Luftgitarre
auszupacken (ja genau, VERSUCHT einfach
einmal diese Leads zu spielen!), so und
nicht anders sollte Metal sein. Es gibt
nur wenige Alben, die die wahre Intention
des Heavy Metal so in sich vereinigen
wie dieses Meisterwerk. "Zero Tolerance"
ist ein weiteres Highlight und auch gleichzeitig
neues Terrain für DEATH, mit exzellenten
Jazz/Fusion-Drummustern von Hoglan, insgesamt
langsamer und mit einer Lead-Sektion,
die so verdammt genial ist, dass mir die
Tränen in die Augen schießen. "Without
Judgment" ist ein melodie-durchzogenes
Stück kosmischer Brillanz, "Misanthrope"
eine euphorische Reise in unerforschte
Welten in denen die Sternenzeit der Hintergrund
eurer Vorstellungskraft wird und "Perennial
Quest" ist der Soundtrack zu einer urtümlichen
Geschichte voller Wunder und Entdeckungen,
voller Berge harmonischer Riff-Gletscher.
Jeder Song ist einfach ein Geschenk! Chucks
Vocals sind auch ein Monument der Brutalität,
wesentlich höher als auf den vorhergehenden
Alben, aber nicht so fürchterlich schrill
wie auf "The Sound Of Perseverance", sondern
genau in der Mitte. Sie passen perfekt
zur Musik und bringen ein angenehmes Element
der "Klarheit" in den Ausdruck seiner
mächtigen Texte. Alben wie dieses werden
immer eine großartige, schimmernde Statue
im Museum für zeitlose Metal-Meisterwerke,
in Valhalla haben...Nein...lasst mich
das umformulieren.....Dieses Album......rult!
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Was
für ein Anfang, was für ein Titeltrack.
Und in der Tat symbolisch für die Scheibe.
Wieder bedeutend geradliniger, wenngleich
nicht weniger technisch als der Vorgänger,
präsentierte sich Chuck 1995 in absoluter
Bestform. Es hatte sich wohl auch bis
nach Hintertupfingen herumgesprochen,
daß die Rituale von Zombies ein für alle
mal der Vergangenheit angehörten. Wie
viele Fans der erste Stunde Chuck tatsächlich
bis zu "Symbolic" gefolgt waren, läßt
sich anhand der Verkaufzahlen leicht abschätzen
- erschreckend wenige. Die Kunde, Chuck
sei "ausgewimpt", hatte sichtlich mehr
Lücken hinterlassen, als die Neurekrutierungen
im Lager von Dream Theater & Co. hatten
füllen können. Ungeachtet verkaufstechnischer
Aspekte, die im übrigen niemals Indikator
musikalischer Brillanz sein können (...sind
Chart-Bands denn wirklich gut?), erweist
sich "Symbolic" als Ritt durch die Höhen
und Tiefen menschlichen Daseins. Chuck
hat sich ganz sicher viel mit den Gedanken
der Menschen (und ganz besonders seinen)
beschäftigt, anders ist eine derartig
philosophische Themenaufarbeitung gar
nicht denkbar. Hier liefern sich Worte
und Melodien orgiastische Duelle, die
einen gebannt an Textblatt und Kopfhörer
gleichzeitig fesseln. Mit dem schon genannten
Titeltrack, 'Empty Words', '1000 Eyes'
und 'Crystal Mountain' befinden sich gleich
vier unvergängliche Kracher auf diesem
Album, die Fans von DEATH, wohlgemerkt
jene, welche die Band möglicherweise erst
nach 1990 für sich entdeckt haben, auf
Anhieb parat haben werden. Doch "Symbolic"
nur anhand von Übersongs zu klassifizieren
wäre nicht richtig, denn ohne ein Konzeptalbum
zu sein, ist es dennoch die Reihenfolge
der Songs, die "Symbolic" zum echten Hammer
anwachsen läßt. Bei eingeschaltetem Zufallsgenerator
(neudeutsch "shuffle-play") läßt sich
dies leicht selbst herausfinden. Meisterhaft!
(VW)
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Here
are the latest sales figures for various
current and catalog metal/hard rock releases
in the US (in total units sold to date
since the albums were issued), as reported
by Soundscan for the week ending March
3rd, 2002:
DEATH
– Human: 74,226
DEATH – Individual Thought Patterns:
66,807
DEATH – Symbolic: 35,924
DEATH – Sound of Perseverance: 33,864
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