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Review
- Rock Hard Ausgabe 22 |
Endlich
ist es soweit - nach unzähligen Demos, Live-
und Rehearsal-Tapes gibt die kaputteste,
härteste und brutalste Untergrundlegende
ihren Vinyleinstand. Gespannt sein durfte
man von Anfang an auf die Soundqualität
des Albums. DEATH wären nicht die erste
Hardcore-Band, der eine schlechte Produktion
die ursprüngliche Rohheit genommen hätte.
Bei "Scream Bloody Gore" ist das jedoch
nicht der Fall, Produzent Randy Burns, der
schon LPs von Megadeth, Possessed oder Dark
Angel abgemischt hat, hat seine ganze Erfahrung
in die Waagschale geworfen und einen fetten
Soundteppich zusammengebastelt. Über die
Musik von DEATH noch einleitende Worte zu
schreiben, kann ich mir wohl ersparen. Die
Hardcore-Fans haben der Band eh zum Kultstatus
verholfen, und die übrigen, "normalen" HM-Fans
werden von dieser extremen Combo wohl die
Finger lassen. Zwar gibt' s nicht die von
Götz in RH Nr. 12 versprochene 10, aber
eine 8 hat sich das unverbraucht und originell
klingende Trio aufgrund von Songs wie 'Zombie
Ritual', 'Baptized In Blood' oder 'Torn
To Pieces' locker verdient. 8/10 Punkte
THOMAS
KUPFER
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Review
- Metal Planet.com
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"Scream
Bloody Gore" ist die erste Scheibe von Death
und für die Death Metal Welle extrem von
Bedeutung. "Scream Bloody Gore" hatte damals
unzählige andere Gruppen (darunter auch
Morbid Angel) dazu veranlasst, Death Metal
zuspielen. Zwar ist es nicht das erste Album
seiner Art (wie schon erwähnt waren Possessed
die ersten) aber interessanter Weise das
einflußreichste. Chuck hat sich damals wohl
ziemlich viele B-Movie Zombie Streifen reingezogen
und dem entsprechend auch die Texte geschrieben.
Das geniale daran ist aber eigentlich, das
die Texte total zur Musik passen und das
ganze wirklich wie der kaputte Zombie-Kram
klingt. Der Opener heißt "Infernal Death"
und so hört er sich auch an. Nachdem einen
immer wieder das Wort "Stirb" (natürlich
auf Englisch) zugerufen wird, fängt das
Gehacke an und ein Sturm tobt durch die
Bude. Dabei werden einem Morbide Gitarrenriffs
um die Ohren gehauen, dass es nur so knallt.
Nach dieser Begrüßung der etwas anderen
Art legt Chuck erst so richtig los :"Zombie
Ritual" ist nicht nur der beste Song auf
dem Album, sondern auch ein absoluter Bandklassiker,
der Live immer noch gerne gespielt wird.
Die Nummer beginnt wieder mit dem fiesen
Riffing und stürmt dann erstmal in Lichtgeschwindigkeit
nach vorne. Dann folgt wieder ein Tempowechsel.
Die Texte passen jederzeit zur Musik, dass
heißt also, dass das Stück nicht umsonst
"Zombie Ritual" genannt wurde. Mit "Denial
Life" wird dann wieder eine Pause, die auch
bitter nötig ist, eingelegt. Der erste Schwachpunkt
der Scheibe lautet eindeutig "Sacrifical".
Selten sowas langweiliges gehört. Aber dafür
knallt das nachfolgende "Mutilation" um
so mehr. Nachdem die beiden vorigen Nummern
etwas langsamer waren, wird hier wieder
drauf gedrescht, was das Zeug hält. Ansonsten
bleibt noch "Evil Dead" zu erwähnen, das
Live ebenfalls zum Standart-Repertoire der
Band gehört. Wer diese Scheibe (genau wie
die "Seven Churches" von Possessed) nicht
besitzt, weiß über Death Metal eigentlich
fast gar nichts. Ganz davon abgesehen :
Wer braucht schon "möchte-gern-Provozierer"
wie Cannibal Corpse, die im Vergleich total
lasch und nach Kindergarten klingen und
auch nur durch dümmliche CD-Cover auf sich
aufmerksam machen, weil diese in Deutschland
ständig zensiert werden, wenn wir auch auf
brutale Sachen wie Death oder Possessed
zurückgreifen können ?"Scream Bloody Gore"
kostet 20 DM, besitzt mit den 4 Bonus Tracks
ins gesamt 14 Stücke und geht knapp 55 Minuten
(ohne Bonus Tracks 38 Minuten).
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Diesseits
des Atlantiks war es Ende 1987/Anfang 1988
vornehmlich Underground-Mags wie dem dänischen
Blackthorn oder Ronny Eide (Nor) in der
Debut-Ausgabe des Morbid Mags vorbehalten,
ihre Begeisterung über den galligen Auswurf
zweier schmächtiger Amis in Worte zu fassen.
Während Mr. Hand nur als Photomodell und
Live-Gitarrist in die Annalen von DEATH
eingehen sollte, stand Gitarist/Sänger Chuck
Schuldiner, der notgedrungen auch den Baß
im Studio übernahm, unter den wachsamen
Augen von Produzent Randy Burns - damals
gerade wegen Dark Angels "Darkness Descends"
in aller Munde - zumindest Drummer Chris
Reifert (später Gründer von Autopsy) bei.
Nach einer subjektiven Auswahl auch aus
dem Fundus der vier DEATH/Mantas-Demos wurde
ein Repertoire von zehn qualitativ gleichwertigen
Klassikern mit dem Titelstück als Abschlußnummer
für würdig befunden und im Music Grinder
Studio eingespielt. Auf der CD-Wiederveröffentlichung
finden sich mit 'Beyond The Unholy Grave'
und 'Land Of No Return' zwei weitere Demo-Songs
zusätzlich zu zwei "Leprosy"-Tracks in Live-Versionen
vom "The Ultimate Revenge II"-Soundtrack
wieder; das später von Atrocity gecoverte
'Archangel' fand keine Berücksichtigung.
Wenn auch Geschwindigkeit eine Rolle spielte,
wollte man sich nie mit den extremsten Vertretern
aus dem Core-Lager (Hard- wie Grind-) messen,
sondern setzte in seinen stets klar strukturierten
Songs andere Prioritäten. Blasting war Tabu;
grundsätzlich schnelle Songs wurden oftmals
von einprägsamen Midtempo-Riffs eröffnet
und selbst Reiferts simpler Stil erlaubte
markante Rhythmuswechsel zwischen Strophen
und Refrains. Andeutungsweise trat auch
bereits in dieser Phase Schuldiners bizarres
Melodieverständnis und seine Vorliebe für
exakt ausformulierte Soli zu Tage; die mystisch-verklärte
bombastische Einleitung zu 'Zombie Ritual'
hat nicht nur Nile geprägt. (BTJ)
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